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Hinter Glas: das „Goldene Wunder von St. Petri“

Als Kunstschatz von weltweiter Bedeutung gilt das „Goldene Wunder von St. Petri“, ein im 16. Jahrhundert erbauter Altar aus der Antwerpener Schule, der in der Kirche St. Petri in Dortmund steht. Um das einzigartige Werk vor äußeren Einflüssen zu bewahren, errichtete Glasbau Wohl eine Glaswand von enormem Ausmaß, die an fünf Massivsteelen an der Kirchendecke aufgehängt ist.

Ein flämisches Meisterwerk von weltweiter Bedeutung: Nichts weniger stellt das Altarretabel als eines der größten und kostbarsten Stücke mit seinen drei Wandlungen dar, die im Verlauf des Kirchenjahres zur Ansicht gebracht werden. Im Jahr 1521 erbaut, besteht der zweiflüglige Altar aus bemalten und vergoldeten Holzschnitzereien, die die Jahrhunderte weitgehend unbeschadet und im Originalzustand überdauert haben. Um schädlichen Auswirkungen der klimatischen Verhältnisse in der Kirche vorzubeugen, schützte über lange Zeit eine Gipswand mit Guckloch das Kunstwerk – eine effektive, aber wenig zufriedenstellende Schutzmaßnahme.

Gemeinsam mit dem Münsteraner Büro für Architektur und Stadtplanung Pfeiffer – Preckel – Ellermann, das die entsprechenden Pläne entwarf, realisierte Glasbau Wohl die deutlich bessere Alternative: Um den Altar weiter klimatisch vom Kirchenraum zu trennen und trotzdem der Öffentlichkeit in seiner eindrucksvollen Schönheit nicht vorzuenthalten, realisierten wir eine einzigartige Lösung: eine Trennwand als Glaskonstruktion mit einer Breite von 12 Metern, einer Gesamthöhe von 17,50 Metern und einem Gewicht von rund 15 Tonnen, die an fünf Massivsteelen mit jeweils dem Durchmesser eines Zweieurostücks von der Decke herab über der Erde schwebt.

Allein das direkt vor dem Altar mittig eingesetzte Glas misst 3,20 x 5,50 Meter, so dass die Kirchentüren zum Transport der Einzelteile ausgebaut werden mussten. Mit Spezialmaschinen im Inneren des Kirchenraums setzten wir die Aufhängung um. Dazu gehörten u.a. Schweißarbeiten vor Ort, was in der sensiblen Umgebung höchste Konzentration, Fingerspitzengefühl und Präzision erforderte. Hätte man versucht, eine Wand solchen Umfangs vom Boden zu errichten hätte eine Durchbiegung der Konstruktion nur mit immensen Profilen verhindert werden können.

Nun schwebt eine Glaswand wenige Zentimeter über der Erde. Sie gibt den Blick auf den einzigartigen Altar frei und schützt ihn gleichzeitig vor äußeren Einflüssen. Eine besondere Maßnahme für ein besonderes Kunstwerk, dass den Besuchern der Petrikirche ein außergewöhnliches Erlebnis ermöglicht.

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